Durch betätigen des Download-Buttons können Sie den
Artikel als PDF-Datei
auf Ihren Computer herunter laden.

U. Freund, A. Thumeyer

Fluoride im natürlichen Mineralwasser

Natürliche Mineralwässer tragen in Deutschland mehr als bisher angenommen zur Fluoridaufnahme der Kinder bei. Daher muss der Fluoridgehalt des konsumierten Mineralwassers in der individuellen Fluoridanamnese berücksichtigt werden und in die Entscheidung, ob und welche Fluoridsupplemente empfohlen werden, einfließen.

Eine Studie von Schulte et al. [1] zeigte, dass auch bei Kindern ohne Fluoridsupplementation eine hohe Fluoridkonzentration im Urin nachgewiesen werden konnte.

Anamnestisch wurde festgestellt, dass eine Reihe dieser Kinder regelmäßig natürliches Mineralwasser mit einem relativ hohen Fluoridgehalt (0,5-1,5 mg Fluorid/l) getrunken hatten.

Nach den Empfehlungen wird Säuglingsnahrung grundsätzlich mit abgekochtem Trinkwasser zubereitet. Steht dieses nicht in der erforderlichen Qualität zur Verfügung, wie z. B. in Gemeinden mit einer Nitratkonzentration im Trinkwasser über 50 mg Nitrat/l oder auf Reisen, ist es empfehlenswert, auf natürliches Mineralwasser zurückzugreifen.

Wird ein natürliches Mineralwasser mit der Angabe „zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ ausgelobt, darf laut der Mineral- und Tafelwasserverordnung [2] der Gehalt an bestimmten Inhaltsstoffen folgende Werte nicht überschreiten:

• 20 mg Natrium/l
• 10 mg Nitrat/l
• 0,02 mg Nitrit/l
• 0,7 mg Fluorid/l
• 240 mg Sulfat/l
• 0,05 mg Mangan/l
• 0,005 mg Arsen/l
• 125 mBq/l Radium-226
• 20 mBq/l Radium-228

Der Fluoridgehalt eines natürlichen Mineralwassers bis 1,5 mg/l muss nach geltender Gesetzeslage nicht deklariert werden. Deshalb wird nur bei den wenigsten Mineralwässern der Fluoridgehalt auf dem Etikett angegeben.

Bei Mineralwässern mit einem Fluoridgehalt über 1,5 mg Fluorid/l muss laut der „Dritten Verordnung zur Änderung der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung“ vom 24. Mai 2004 [2] grundsätzlich der Gehalt deklariert und zusätzlich mit dem Hinweis versehen werden: „Enthält mehr als 1,5 mg/l Fluorid: Für Säuglinge und Kinder unter sieben Jahren nicht zum regelmäßigen Verzehr geeignet“.

Neben diesem verpflichtenden Warnhinweis dürfen die deutschen Mineralwässer von 1,0 mg/l – 1,5 mg/l Fluorid sowie ab 1,5 mg/l Fluorid als „fluoridhaltig“ beworben werden.

Übersteigt der Fluoridgehalt eines Mineralwassers 5 mg/l, ist ein Warnhinweis in deutscher Sprache vorgeschrieben, der besagt, dass dieses Mineralwasser wegen des erhöhten Fluoridgehaltes nur in begrenzter Menge getrunken werden darf.

Ab 1. Januar 2008 beträgt der Höchstgehalt für Fluorid 5,0 mg Fluorid/l Mineralwasser.

Durch diese neue Deklarationspflicht wird das Risiko einer Überdosierung – die Entstehung einer milden Dentalfluorose bei Kindern unter sieben Jahren – durch die Kombination fluoridhaltiger Mineralwässer (über 1,5 mg/l Fluorid, Kategorie 4) mit Fluoridtabletteneinnahme, bzw. Verschlucken von Zahnpasta minimiert.

Angelehnt an die Empfehlungen der DGZMK ist Mineralwasser in dieser Liste in folgende Bereiche eingeteilt worden.

Zur individuellen Fluoridanamnese ist es also dringend erforderlich, den Fluoridgehalt der Mineralwässer zu kennen. Im Rahmen dieser Übersichtsarbeit wurden die Fluoridgehalte von über 400 natürlichen Mineralwässern zusammengestellt.

Die Liste führt natürliche Mineralwässer sowie einige Heilwässer, aber keine Quell- und Tafelwässer auf. Nicht alle Brunnen /Abfüllorte der Mineralwässer konnten genannt werden, weil sie den Autoren nicht vorlagen.

Die Abweichungen in der Fluoridkonzentration verschiedener Chargen desselben natürlichen Mineralwassers, die in mehrmonatigen Abständen gekauft wurden, waren sehr gering, d. h. die Fluoridgehalte sind recht stabil.

Die Fluoridgehalte der Mineralwässer dieser Liste beruhen auf Daten aus Veröffentlichungen sowie Herstellerangaben und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

… Fortsetzung & mehr Details in der PDF-Datei